Das Wichtigste vorab: Solarstrom nicht nur für die Warmwasserbereitung nutzbar

In unseren Beratungsgesprächen mit Interessenten werden wir tagtäglich mit der Frage konfrontiert ob sich der Strombedarf einer Wärmepumpe komplett mit einer Photovoltaik-Anlage decken lässt. Schließlich werben manche Anbieter mehr oder weniger ausdrücklich mit dieser Behauptung.

Wir sehen es als unsere Aufgabe Ihnen keine Wunschträume zu verkaufen, die später nur zu Enttäuschungen führen.
Stattdessen möchte JÜRGEN HILFT Ihnen offen, ehrlich und realistisch aufzeigen was mit einer Kombination dieser beiden Technologien möglich ist – und was nicht. Die wichtigste Information für Sie vorab: Mit selbst produziertem Solarstrom lassen sich die Betriebskosten einer Wärmepumpe erheblich senken und die Eigenverbrauchsquote an Strom deutlich erhöhen – sofern auch die Warmwassererzeugung über sie läuft. Unterm Strich steht ein deutliches Plus bei der Wirtschaftlichkeit.

Doch entgegen einem weit verbreiteten Irrtum kann die Wärmepumpe mit Photovoltaik allein nicht betrieben werden. Warum das so ist erfahren Sie in den kommenden Abschnitten.

Warum Photovoltaik den Heizbetrieb im Winter nicht unterstützen kann

Solarstrom vom eigenen Dach kann zwar die Warmwasserbereitung durch die Wärmepumpe unterstützen – nicht aber die Heizfunktion.

Der Grund ist so einfach wie unabänderbar: Photovoltaik-Anlagen produzieren in den sonnigen Monaten üppig Strom, also von April bis Oktober. Während der Heizperiode, von November bis März, wird jedoch kaum Solarstrom erzeugt – also genau dann, wenn die Wärmepumpe heizen soll.

Ein Stromspeicher kann zwar den produzierten Strom zwischenspeichern – aber nur kurzfristig und keinesfalls „auf Vorrat“ während der Sommermonate bis zum Winter. Eine Photovoltaik-Anlage ist jedoch hervorragend geeignet, um eine andere mögliche Funktion der Wärmepumpe zu „befeuern“: Die Versorgung des Haushalts mit heißem Wasser.

Voraussetzung ist, dass sie über einen Warmwasserspeicher verfügt. Dann kann dieser mit der Photovoltaik-Anlage kombiniert werden – und somit zu einer erheblichen Steigerung des Eigenverbrauchs beitragen.

Hintergrund: Photovoltaik sorgt für heißes Wasser – mit Strom vom Dach

Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt Strom, der prinzipiell allen Abnehmern und Geräten im Haus als Energiequelle zur Verfügung steht.
Erst, wenn Strom nicht direkt abgenommen wird, erkennt das der Wechselrichter und speichert diesen im eigenen Stromspeicher zwischen (sofern dieser vorhanden ist). Ist der Speicher voll, wird ein Signal an die Wärmepumpe gegeben (potenzialfreie Schaltung), dass diese anspringen soll.

Wie reagiert nun die Wärmepumpe?

Sie heizt nicht mit überschüssigem Solarstrom. Dies würde auch keinen Sinn ergeben, schließlich möchte niemand im Sommer eine heiße Fußbodenheizung haben. Aber die Wärmepumpe kann diesen Strom nutzen, um Warmwasser zu erzeugen. Dafür braucht sie einen Warmwasserspeicher. Die Wärmepumpe erhitzt das Brauchwasser in diesem Warmwasserspeicher. Er hat eine reguläre Vorlauftemperatur (Temperatur, die gehalten wird, damit auch warmes Wasser aus der Dusche kommt) von 45°. Durch den überschüssigen Strom wird diese nun bis auf Kesselmaximum angehoben. Somit haben die Bewohner heißes Wasser zur Verfügung, was selbst durch Nachlauf von frischem Wasser nicht unter 45° abkühlt.

So wird die Warmwasserversorgung – und damit auch der Betrieb der Wärmepumpe in den Monaten April bis September – annährend kostenneutral gewährleistet.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe und welche Vorteile hat Sie?

Wärmepumpen gewinnen Energie aus der Luft, dem Erdreich oder Grundwasser. Diese machen sie nutzbar für den Betrieb einer Heizung sowie die Warmwasserversorgung. Im Prinzip funktionieren Wärmepumpen wie Kühlschränke – nur umgekehrt: Ein Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und leitet diese an die Umgebung ab, innen wird es kühl. Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und leitet diese ins Haus weiter.

Für den Betrieb benötigt sie Strom. Sie ist eine hervorragende Alternative zu klassischen Öl- und Gasheizungen, die auf fossile Energien angewiesen sind und bei der Verbrennung CO2 erzeugen. Strom hingegen kann, beispielsweise mittels Wind- und Wasserkraft oder Photovoltaik, CO2-frei produziert werden und so die Umwelt nachhaltig entlasten. Aber auch den Geldbeutel, denn selbst produzierter Strom etwa vom eigenen Dach verursacht keinen Cent laufende Betriebskosten.

Da Strom vom regionalen Versorger derzeit mit rund 35 Cent pro Kilowattstunde berechnet wird und langfristig betrachtet wohl kaum mit sinkenden Preisen zu rechnen ist, stellt die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe eine spannende Alternative für Immobilienbesitzer dar.

Clever kombiniert: Die Verbindung von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage rechnet sich

Die Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen hängt maßgeblich von der Eigenverbrauchsquote ab: Je mehr selbst produzierter Strom im Haushalt verwendet werden kann, desto stärker lohnt sich diese Technologie für Sie als Immobilienbesitzer.

Denn Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen, wird ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie zwar eine Einspeisevergütung (derzeit noch 8,2 Cent pro kWh, in den kommenden Jahren sinkend), doch diese ist deutlich niedriger als der Strom, den Sie von Ihrem regionalen Versorger kaufen

(je nach Region und Anbieter ca. 35 Cent).

Daher ist es eine gute Idee, den selbst produzierten Strom vom Dach zur Unterstützung der Warmwasserversorgung mittels einer Wärmepumpe zu nutzen. Auf diesem Wege steigt Ihr Eigenverbrauch deutlich, und die laufenden Betriebskosten der Wärmepumpe sinken.
Als Faustformel gilt, dass Sie während der gesamten sonnigen Monate mittels Solarstrom warmes Wasser haben – kostenfrei, mit Strom vom eigenen Dach.

Die Verbindung von Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe macht Sie also noch unabhängiger und maximiert Ihr Einsparpotenzial. Zudem entlasten Sie die Umwelt ein gutes Stück weiter und machen Ihre Immobilie wertstabiler.   

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Kombination mit Hybridheizung

Auch die Kombination mit einer Hybridheizung ist möglich. Dabei handelt es sich um eine Gastherme oder Ölheizung für die Raumwärme und eine Brauchwasserwärmepumpe für das Warmwasser. Die Wärmepumpe kann auch hier wieder über Photovoltaik angesteuert werden, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. Wenn Sie diese Variante interessiert, nutzen Sie gern unsere individuelle Fachberatung.

Was sollte bei der Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage beachtet werden?

JÜRGEN HILFT Ihnen mit Leistungen aus einer Hand rund um die gesamte Photovoltaik. Wir verkaufen oder installieren jedoch keine Wärmepumpen; dies ist ausschließlich Fachbetrieben aus dem Heizungshandwerk vorbehalten.

Bei Fragen zum Thema Wärmepumpe wenden Sie sich daher bitte an einen Meisterbetrieb Ihres Vertrauens. Selbstverständlich arbeiten wir mit diesem eng zusammen sofern Sie den Anschluss einer Wärmepumpe an die Photovoltaik-Anlage wünschen. Für den erfolgreichen Betrieb ist es von größter Bedeutung alle Komponenten exakt aufeinander abzustimmen sowie Ihren individuellen Bedarf und die Situation vor Ort genau zu betrachten; diesen Part übernehmen wir gern für Sie. Dies erfolgt in direkter Abstimmung mit Ihrem Heizungsinstallateur.

Übrigens ist es weitgehend egal, ob Sie sich sofort für die Kombination beider Zukunftstechnologien entscheiden oder bereits eine PV-Anlage besitzen und erst nachträglich eine Wärmepumpe installieren lassen möchten. Denn beides ist möglich: Viele Wärmepumpen sind bereits „PV-ready“ bzw. Smartgrid-fähig und können problemlos angeschlossen werden; andernfalls erfolgt die Umstellung auf eine sogenannte Tagladung.

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Förderung und Finanzierung: Auf ins Photovoltaik-Zeitalter

Für Kauf und Installation einer Wärmepumpe gibt es vielfältige Fördermittel vom Staat. Ihr Sanitärfachbetrieb informiert Sie gern über alles Wissenswerte.

Was das Thema Photovoltaikanlage sowie Stromspeicher bzw. Nachrüstung angeht: Unter Umständen und unter Einhaltung bestimmter Bedingungen können auch diese von der öffentlichen Hand unterstützt werden. So vergibt der Bund über das KfW-Programm 270 Kredite, die allerdings aufgrund der Höhe des Zinssatzes derzeit wenig attraktiv sind und daher kaum genutzt werden. Das Förderprogramm KfW 442 war im Jahr 2023 kurzzeitig verfügbar, aber schnell vergriffen. Es soll zwar 2024 neu aufgelegt werden, die Fördertöpfe dürften aber erfahrungsgemäß ebenfalls schnell wieder leer sein und vermutlich kommt nur ein Bruchteil der Interessenten zum Zuge. Auch in einigen Bundesländern gibt es Förderprogramme für Photovoltaik. Wir beobachten die aktuelle Situation laufend und informieren Sie gern in einem Beratungsgespräch darüber, welche Möglichkeiten für Sie bestehen. Ferner haben auch etliche Kommunen Förderprogramme aufgelegt, bitte informieren Sie sich direkt bei Ihrer Stadt oder Gemeinde.    

Gern empfehlen wir Ihnen auch einen Finanzierungspartner aus unserem Netzwerk, der Ihnen weiterhilft.

Finanziell interessant für Sie ist zudem die Einspeisevergütung, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt ist. Demnach zahlt Ihr Netzbetreiber pro Kilowattstunde Strom, den Sie nicht selbst nutzen und stattdessen ins Netz einspeisen, bares Geld: 8,2 Cent pro kWh (bis 10 kWp). Die Einspeisevergütung ist fix für 20 Jahre plus Errichtungsjahr. (Stand 2023, ab 2024 gelten andere Konditionen)

Stromspeicher oder nicht Stromspeicher, das ist hier die Frage

Wenn schon, denn schon – am besten gleich noch einen Stromspeicher an die Photovoltaik-Anlage anschließen? Viele Anbieter raten pauschal dazu. JÜRGEN HILFT sieht die Sache differenzierter und empfiehlt Ihnen, Kosten und Nutzen sorgfältig abzuwägen.

Fakt ist: Wer eine Photovoltaikanlage ohne Stromspeicher besitzt, nutzt lediglich rund 30 % des selbst produzierten Stroms für den Eigenverbrauch. Der „Rest“ wird ins Stromnetz eingespeist und mit 8,2 Cent (Stand 2023 – Tendenz in den kommenden Jahren sinkend) pro Kilowattstunde über die gesetzliche Einspeisevergütung abgerechnet.

Der Grund für diese recht niedrige Eigenverbrauchs-Quote: Tagsüber produziert die PV-Anlage den meisten Strom, doch von den Eigentümern wird am wenigstens abgerufen, weil sie außer Haus sind und Licht, Fernseher usw. in der Regel abends genutzt werden. Umgekehrt produziert die Anlage abends keinen Strom mehr, aber der Verbrauch ist ausgerechnet dann am höchsten. Somit muss doch wieder Strom zugekauft werden – und zwar zu deutlich höheren Preisen, als mit der Einspeisevergütung hereinkommt. Eine Lösung für dieses Dilemma ist der Stromspeicher.

Er ermöglicht es, den tagsüber selbst produzierten Strom zwischen zu speichern und ihn abends und nachts abzurufen. Der Eigenverbrauch kann somit auf 50 bis 60 % steigen. Und die Stromrechnung sinkt dementsprechend. Ein Stromspeicher erhöht somit auch die Unabhängigkeit vom regionalen Versorger deutlich. Auf der anderen Seite kostet ein Stromspeicher natürlich auch Geld. Es hängt daher immer individuell vom Einzelfall und einer Gesamtbetrachtung ab, ob sich ein Stromspeicher lohnt – direkt bei der Anschaffung oder später als Nachrüstung.

Nutzen Sie gern unsere persönliche Beratung! Gemeinsam finden wir für Sie die ideale Lösung.

Zum Stromspeicher

Fazit:

Die Kombination von Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe kann sich lohnen

  • Wärmepumpen können an eine Photovoltaik-Anlage angeschlossen werden.

  • Entgegen einer weit verbreiteten Meinung unterstützt Solarstrom jedoch nicht den Heizbetrieb, sondern lediglich die Warmwasserbereitung durch die Wärmepumpe.

  • In den sonnigen Monaten lässt sich mithilfe der Photovoltaik meist die gesamte Warmwasserversorgung sichern.

  • Auf diese Weise steigt der Eigenverbrauch an Solarstrom weiter, was die Rentabilität der Anlage verbessert und die Stromkosten senkt.

  • Bei der Kombination dieser beiden Zukunftstechnologien kommt es auf die exakte Abstimmung aller Komponenten an – JÜRGEN HILFT Ihnen im Bereich der Photovoltaik dabei und arbeitet darüber hinaus eng mit Ihrer Heizungsfirma zusammen.

  • Auch die Kombination mit einer Hybridheizung ist möglich.

  • Die staatliche Förderung macht Ihren Umstieg auf nachhaltige Energielösungen noch profitabler.